Introvertierte sind nicht schüchtern!


Hello, my fellow introverts! Geht es euch auch so, dass ihr euch nach sozialem Kontakt viel energetischer fühlt? Könnt ihr wunderbar Smalltalk mit Fremden führen? Seid ihr selbstsicher, sozial und leicht kennen zu lernen? Wenn diese Aspekte nicht auf euch zutreffen, dann seid ihr vermutlich introvertiert. Aber halt! Das ist natürlich nichts Schlimmes. Auch als introvertierte Persönlichkeit hat man wundervolle Vorteile, die Extrovertierte nicht haben.

Aber was ist das jetzt genau?
Es gibt keine grundlegenden Merkmale, die jeder erfüllen muss, um als introvertiert zu gelten. Es gibt allerdings einige Eigenschaften, die sich bei den Meisten zeigen.
Viele beschreiben den Introvertierten als "Tagträumer". Er ist in sich gekehrt und fokussiert sich auf das Innenleben, also seine Gedanken, Gefühle und was im Kopf so vorgeht. Von sozialen Situationen wird er schnell erschöpft und zieht sich gelegentlich zurück, wenn es ihm zu viel wird. Er ist gerne alleine und kann sich wunderbar mit sich selbst beschäftigen, weswegen er selten Langeweile verspürt. Eine andere große Eigenschaft ist das Planen. Der Introvertierte sagt nur etwas, wenn er vorher darüber nachgedacht hat. Erst denken, dann sprechen. Seine Antworten fallen durchdacht, aber kurz aus. Auch im Alltag plant er viel, ich tue das auch. Ich bin nämlich introvertiert. Ich liebe es, zu planen, To-Do-Listen und Kalender sind meine besten Freunde. Wo wir dann zu den Freunden kommen, denn diese werden in einer kleinen, überschaubaren Gruppe gehalten. Viele Menschen = viel Verantwortung und damit kommt der Introvertierte nicht immer klar. (So wie ich! Yay! So relatable!) Dazu kommt hinzu, dass er sich schwer öffnet und meistens nicht aus eigener Kraft soziale Kontakte aufbauen kann.

Bist du introvertiert? Dann kannst du dich bestimmt mit den folgenden Dingen identifizieren:
[ ] Du bist gerne alleine
[ ] Sensibel
[ ] Vorsichtig
[ ] Perfektionistisch
[ ] Geduldig und ausdauernd
[ ] Ruhig, startest selten Gespräche
[ ] Du wirkst auf andere unsozial, passiv, schüchtern, faul, langweilig, seltsam, unglücklich, distanziert und/oder humorlos
(Es trifft natürlich nicht alles auf jeden zu, und selbst manche Extrovertierte haben auch oben stehende Eigenschaften)

Angeboren vs. angelernt
Die meisten Menschen verwechseln Schüchternheit mit Introvertiertheit, was falsch ist. Der größte Unterschied besteht darin, dass Ersteres angelernt wurde, dass man zum Beispiel durch äußere Einflüsse nicht viel redet und sich mutloser fühlt. Das Zweite ist angeboren und eine feste Eigenschaft, die man nicht ändern kann, aber das soll nichts negatives heißen. Und damit kommen wir zum Fazit: Auch Extrovertierte können schüchtern sein und Introvertierte können offen sein! Gebt deshalb nicht euer Sozialleben auf.

Wieso es gut ist, manchmal aus sich heraus zu brechen, aka. Schüchternheit überwinden
Mir wurde gesagt, dass ich mich nicht komplett isolieren soll. Ich war tagelang alleine in meinem Zimmer, und vielleicht kennt ihr das Gefühl auch. Der Rest der Welt wurde einfach ignoriert. Und danach hat die Welt mich ignoriert, und das wird euch unweigerlich passieren, wenn ihr nichts dagegen tut. Social Anxiety, wie das so schön genannt wird. Ich habe es verlernt, wie man mit anderen kommuniziert, eine Sachen, die immer so selbstverständlich schien. Und dementsprechend gab es dann niemanden mehr, der mir helfen wollte. Andere Nebenwirkungen sind Depressionen, Essstörungen, Phobien wie Platzangst et cetera.
Wie könnt ihr dem Teufelskreis entfliehen?

1. Stellt euch der Angst
Das bekommt ihr vermutlich ständig zu hören, und ich will nicht wie eure Mutter klingen, aber tut euch den Gefallen und sucht nach Menschenkontakt. Keinesfalls will ich, dass ihr draußen irgendwelche Leute ansprecht, aber sucht euch ein Hobby, eine Gruppe, einen Club oder einen Verein, da seid ihr unweigerlich mit anderen konfrontiert und diese werden auch auf euch zukommen. Wenn ihr wirklich etwas ändern wollt, fangt damit an.
2. Schule/Arbeitsplatz
Nicht jeder hat die Möglichkeit einem Verein beizutreten, sei es finanziell oder örtlich bedingt, aber ihr habt dennoch Menschen um euch herum, durch die ihr euren Mut stärken könnt, und es gibt bestimmt den einen oder anderen, mit dem ihr euch anfreunden könnt. Fragt den Sitznachbar, was er bei Nummer vier herausbekommen hat, fragt euren Arbeitskollegen, wo er heute Mittag essen möchte. Achtet auf Details und baut ein Gespräch auf! Keiner wird euch beißen. Und wenn doch, dann könnt ihr ihn anzeigen. Weil das zählt als Körperverletzung.
3. Die Zeit ist euer Freund
Von heute auf morgen funktioniert kaum etwas, genau so wenig wie die eigene Überwindung. Bei mir hat es vier Jahre gedauert, bis ich offen Gespräche starten konnte, die nicht mit einer unangenehmen Stille geendet haben. Zu diesem Thema werde ich extra einen Blogartikel schreiben, da ich einige Tipps habe, wie man ein Gespräch aufrecht halten kann. Jedenfalls! ^.^ Bleibt am Ball und ihr werdet in ein paar Tagen oder Wochen erste positive Veränderungen bemerken.
4. Selbstvertrauen steigern
Das Selbstvertrauen hängt stark damit zusammen. Angst vor Ablehnung, geringe Wertschätzung von sich selbst und starke Selbstkritik, das sind Punkte, die man sehr gerne loswerden möchte. Und das braucht auch Zeit und Geduld. Ihr seid wertvoll und genau so toll, talentiert, gut aussehend und schlau wie alle anderen auch, nur auf eure eigene Weise, und das macht euch zu etwas Besonderem!
5. Professionelle Hilfe
Wenn ihr nicht mehr klar kommt und die Schüchternheit und ihre Folgen euer Leben schwer machen, sucht euch bitte professionelle Hilfe in Form eines Therapeuten oder Psychologen.

Danke für's Lesen und ich hoffe, es hat euch weitergebracht und dazu angeregt, selbst zu recherchieren. Ihr seid nicht schüchtern.
Stay amazing!

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